Das entspricht einer Datenmenge von 25 Millionen Buchseiten.
Der experimentelle Prototyp, Teil eines fortgeführten Nanotechnologie-Forschungsprojekts mit dem Code-Namen Millipede, sei ein Chip mit über 1.000 erhitzten Nadeln, die winzige Vertiefungen in einem Polymerfilm machen oder auslesen können, sagte Peter Vettiger, Leiter des Millipede-Projekts.
Wie bei den Lochkarten aus der Frühzeit der Computer ist im Grunde genommen auch hier das Muster der Vertiefungen, die jeweils 10 Nanometer messen, die digitalisierte Version der zu speichernden Daten. Die winzige Größe der Vertiefungen bedeutet jedoch, dass Millipede-Chips 20mal dichter mit Informationen bepackt sind, als dies bei aktuellen Festplatten der Fall ist. Mobiltelefone könnten mit dieser Technologie bis zu 10 GByte an Daten aufnehmen.
Genauso wichtig: Millipede wird in der Herstellung wahrscheinlich relativ preiswert werden, denn die Chips können mit bereits bestehenden Fertigungs-Techniken produziert werden. Ein noch stärkerer Prototyp mit 4.000 Nadeln, der für den Anschluss an Handheld-Computer vorgesehen ist, wird in einem Jahr erscheinen, und kommerzielle Produkte dafür können in einigen Jahren erwartet werden.
„Es gibt keinen einzigen Herstellungsschritt, der neu erfunden werden muss“, sagte Vettiger. „Läuft alles gut, kann ich mir vorstellen, dass im Zeitrahmen bis Ende 2005 Produkte mit dieser Technologie verfügbar sein könnten.“
Mehrere Unternehmen suchen derzeit nach Speichermöglichkeiten, die Festplatten, das universelle Speichermedium für PCs, und Flash Memory Bausteine, die bei Handys zur Speicherung von Daten verwendet werden, ersetzen können. Hitachi hat bereits eine ähnliche Polymer-Loch-Methode entwickelt, bei der die Nadeln allerdings nicht erhitzt werden müssen. Intel arbeitet unterdessen an Ovonics, einem aus dem selben Material wie CD-ROMs hergestellten Speichertyp. Das Start-up-Unternehmen Matrix Semiconductor hat auch einen 3D Flash Memory Baustein entwickelt, der einmalig beschrieben werden kann.
Festplatten und Flash Memory funktionieren zwar auch weiterhin, jedoch versprechen diese neuen Techniken Speichermöglichkeiten für sehr viel größere Datenmengen. Verbraucher könnten beispielsweise mehrere Kinofilme in einem persönlichen Videorekorder speichern, der die Größe eines Zuckerwürfels hat. „Diese Technologie ist eine echte Alternative zu sich drehenden Speichermedien und Systemen, die von Hitze, Schlag oder anderen externen Faktoren beeinträchtigt werden können“, sagte Richard Doherty, Präsident des Forschungsunternehmens The Envisioneering Group. „Im Bereich der Nanotechnologie gibt es niemanden mit so vielen Patenten wie IBM.“
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